Potenzialanalyse – Welche Chancen hat Gudensberg?

Die Potenzialanalyse zeigt, welche Möglichkeiten die Stadt Gudensberg hat, künftig mehr erneuerbare Energien für die Wärmeversorgung zu nutzen und den Energiebedarf zu senken. Auf dieser Seite finden Sie eine Auswahl der wichtigsten Ergebnisse.

Energetische Sanierung

Durch energetische Sanierungen (z. B. Dämmung, neue Fenster, effizientere Heizungen) könnte der Wärmebedarf von Wohngebäuden langfristig gesenkt werden.

  • Bei einer Sanierungsrate von 1 % pro Jahr wäre bis 2045 eine Einsparung von rund 8,7 % möglich.
  • Bei einer Sanierungsrate von 5 % wären rund 27,5 % an Einsparungen realistisch.

Die Höhe der Investitionen liegt je nach Sanierungspfad zwischen 76,7 und 155,8 Mio. bis 2045.

Photovoltaik (Strom aus Sonne)

  • Dachflächen-PV: rund 100 GWh Strom pro Jahr nutzbar.
  • Freiflächen-PV: rund 207 GWh pro Jahr nutzbar.
  • Bereits installiert: 21 MW Dach-PV (ca. 18,5 GWh/Jahr) und 1,6 MW Freiflächen-PV (ca. 1,4 GWh/Jahr).
  • Einschränkungen bestehen durch begrenzte Dachflächen, bauliche Vorgaben und Konkurrenz zur Landwirtschaft.

Solarthermie (Wärme aus Sonne)

  • Dachflächen-Solarthermie: rund 32 GWh Wärme pro Jahr.
  • Freiflächen-Solarthermie: rund 361 GWh Wärme pro Jahr.
  • Einsatz meist zur Unterstützung von Heizungen oder Warmwasserbereitung; saisonale Schwankungen möglich.

Biomasse

  • Nutzbares Potenzial: rund 29,6 GWh Wärme pro Jahr, überwiegend aus landwirtschaftlicher Biomasse.
  • Nutzung vor allem für kleine dezentrale Lösungen möglich.
  • Politische, wirtschaftliche und ökologische Einschränkungen begrenzen aktuell den Ausbau.

Umweltwärme (Wärmepumpen, Grundwasser, Luft, Gewässer)

  • Luft-Wärmepumpen: 109 GWh/Jahr (dezentral einsetzbar)
  • Oberflächennahe Geothermie (Erdwärme): 55 GWh/Jahr (dezentral einsetzbar)
  • Gewässerthermie: 12,9 GWh/Jahr (für zentrale Versorgung geeignet)
  • Abwärme von Unternehmen (Plukon): ca. 3,76 GWh/Jahr; weitere Potenziale bei Dupon wahrscheinlich, noch unklar.

Tiefengeothermie und Kläranlagen-Abwasser

  • Hydro- und petrothermisches Potenzial: derzeit nicht erschließbar bzw. keine nachgewiesenen Quellen.
  • Abwasserthermie über Leitungen: derzeit ist nur die private Kläranlage der Plukon GmbH potenziell nutzbar.

Fazit:

Mit einer Kombination aus energetischer Sanierung, Photovoltaik, Solarthermie, Biomasse, Umweltwärme und Abwärmenutzung kann Gudensberg den Wärmebedarf langfristig deutlich reduzieren und dezentral sowie zentral erneuerbar abdecken. Besonders die Nutzung von Umweltwärme, Solarthermie und PV bietet ein großes Potenzial. Tiefengeothermie und Gewässerthermie spielen aktuell noch keine tragende Rolle.