Szenarien – Wie kann die Wärmewende in Gudensberg gelingen? 

Um bis 2045 klimaneutral zu werden, wurden für Gudensberg verschiedene Zukunftspfade („Szenarien“) berechnet. Sie unterscheiden sich in Sanierungsraten, Heizsystemen und der Rolle von Wärmenetzen.

Szenario: Ausbau von Wärmenetzen (S3)

  • Schwerpunkt auf Ausbau von Wärmenetzen in Kernstadt und Fokusgebieten.
  • Nutzung von erneuerbaren Wärmequellen
  • Hohe Anschlussquoten nötig.
  • Gebäude ohne Netzanschluss setzen auf die wirtschaftlich attraktivste erneuerbare Heizlösung.
  • Ergebnis: hohe Versorgungssicherheit, gute Planbarkeit, langfristig stabile Kosten.
  • Politisch priorisiert im Wärmeplanungsgesetz (§2 WPG)
  • Klimaziele erreichbar.

Abbildung 54: Zeitliche Entwicklung des Wärmebedarfes nach Energieträger im Szenario S3

Szenario: Dezentrale Versorgung (S4)

  • Jedes Gebäude erzeugt Wärme eigenständig (v. a. Wärmepumpen, Biomasse).
  • Wärmenetze kaum genutzt.
  • Strombedarf steigt stark → höhere Netzausbaukosten möglich.
  • Eigentümer tragen Verantwortung für Heizsystem.
  • Zielkonform, aber Steuerbarkeit und Planungssicherheit geringer.

Abbildung 55: Zeitliche Entwicklung des Wärmebedarfs nach Energieträger im dezentralen Szenario

Szenario: Grüne Gase (S5)

  • Fossiles Erdgas wird durch Biomethan oder biogenes Flüssiggas ersetzt.
  • Teilweise Nutzung bestehender Gasnetze.
  • Praktisch teuer und unsicher aufgrund begrenzter Verfügbarkeit.
  • Kein verlässlicher Hauptpfad, eher eine Ergänzung oder Übergangslösung. 

Abbildung 56: Zeitliche Entwicklung des Wäremebedarfs nach Energieträger im Grüne-Gase-Szenario

Abwägung und Zielbild

  • Alle drei Szenarien erfüllen gesetzliche Anforderungen.
  • Wärmenetze bieten höchste Steuerbarkeit, Planbarkeit und Versorgungssicherheit.
  • Dezentrale Versorgung sinnvoll als Ergänzung, wenn Netzanschluss nicht möglich.
  • Grüne Gase nur begrenzt einsetzbar.
  • Empfehlung für Gudensberg: Wärmenetz-Szenario als Hauptpfad, ergänzt durch dezentrale Lösungen in nicht erschließbaren Bereichen.